Gaby Coldewey, Anja Fiedler, Stefan Gehrke, Axel Halling, Mariana Hausleitner, Eliza Johnson-Ablovatski, Nils Kreimeier, und Gertrud Ranner. Zwischen Pruth und Jordan. Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden. KÖ¶ln-Weimar: BÖ¶hlau Verlag, 2003. xiii + 176 S. EUR 16.90 (broschiert), ISBN 978-3-412-07002-1.
Reviewed by Markus Winkler (Queen's University Belfast, German Studies)
Published on HABSBURG (August, 2004)
Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden
Das wissenschaftliche und journalistische Interesse an der vielgestaltigen Czernowitzer Vergangenheit hat seit den 1990er Jahren eine Fülle von Veröffentlichungen hervorgebracht, deren Erkenntnisse bisweilen durch eine--vor allem primärliterarisch gestützte--Wahrnehmung des "Bukowina-Mythos" beeinflusst wurden. Als Desiderat erwies sich jedoch die kritische Hinterfragung der häufig kolportierten "friedlichen Koexistenz der nationalen Minderheiten" in dieser Region. Die Einbeziehung und Auswertung von Dokumenten, Zeitungen, Zeitschriften und Publikationen, die in den Archiven in Tscherniwzi, Bukarest oder Wien lagern, hatten in jüngster Zeit in Forschungsbeiträgen das Ziel, die Alltagsrealitäten--Zusammenleben der Ethnien, Rumänisierungprozesse in der Zwischenkriegszeit, innerjüdische Konflikte u.a.--zu rekonstruieren. Zweifelsohne stellen dabei auch die Erinnerungen der Zeitzeugen aus Gesprächen und Schriften einen bedeutsamen Fundus dar, der zur Rekonstruktion von sozialer Wirklichkeit einen wichtigen Beitrag leisten kann. Mit den Methoden der Oral History ist dies der Autorengruppe in ihrer Darstellung der Lebenswege Czernowitzer Juden im 20. Jahrhundert in vorbildlicher Weise gelungen.
Die Autoren--allesamt Osteuropawissenschaftler--sind mit der Materie vertraut. Sie haben bereits im Jahr 1996 Juden in Czernowitz interviewt und die Ergebnisse in der Publikation Czernowitz is gewen an alte, jidische Schtot zusammengefasst.[1] Der Autorengruppe gehört auch die ausgewiesene Bukowina-Expertin Mariana Hausleitner an, die mit ihrer 2001 veröffentlichten Habilitation Die Rumänisierung der Bukowina neue Maßstäbe der wissenschaftlich akribischen Auseinandersetzung auf diesem Forschungsfeld setzte.
Lag der Schwerpunkt der genannten früheren Interviewreihe auf Juden, die bis in die Gegenwart hinein in Czernowitz lebten, weisen die Interviewpartner nun weit verzweigende Lebenswege auf. Die Publikation verbindet Kommentare und Hintergrundinformationen der Autoren mit den Aussagen von über fünfzig jüdischen Emigranten, die verschiedenen sozialen Milieus entstammen und heute mehrheitlich in Jerusalem, Tel Aviv und Haifa leben. Diese beleuchten in ihren Erinnerungen das multiethnische Zusammenleben in der Zwischenkriegszeit in Czernowitz, das Jahr der sowjetischen Besetzung 1940/41, Czernowitz und die Lager Transnistriens zwischen 1941 und 1944, die vielfältigen Wege der Emigration nach Israel und das Leben in Israel bis zur Gegenwart. Die Gesprächspartner wurden in der Bukowina geboren, doch ihre Lebenswege führten sie teilweise erst nach vielen Jahren und auf sehr unterschiedliche Weise nun in Israel wieder zusammen. Über sechzig zum größten Teil private Bilddokumente, Kurzbiografien der Interviewpartner und ein Bericht des Schriftstellers Edgar Hilsenrath, der das Ghetto von Mogilev-Podol'skij in Transnistrien überlebte, reichern die Publikation an.
Die historischen Brüche des 20. Jahrhunderts, denen die Gesprächspartner auf oft tragische Weise ausgesetzt waren, führten dazu, dass sich die Identitätsfrage zeitlebens stellte. Die Jahre vor dem Krieg werden von vielen Befragten als eine Zeit beschrieben, in der sich die Volksgruppen kulturell voneinander distanzierten: "Das war eine andere Welt. Das war kein Hass, aber wir hatten unser Leben und sie hatten ihres" (S. 24f.). Schüler, die "im Kindergarten schon Französisch und Deutsch gelernt" (S. 4) hatten, wurden kurz darauf in der Volksschule in einer ihnen fremden Sprache--Rumänisch--unterrichtet. Diese Situation wirkte sich auf die Persönlichkeitsstruktur der Jugend aus und warf die Frage auf, zu wem man gehöre: "Ich hatte das Gefühl von Fremdheit, aber ich kann nicht einmal sagen, dass ich das Gefühl hatte, zu den Deutschen zu gehören. Es war eine Art Ratlosigkeit" (S. 6).
Die Rumänisierungspolitik, die politischen Entwicklungen in den 1930er Jahren in Europa und die Palästinafrage haben die jungen Menschen im Unterschied zur deutsch-österreichisch geprägten Elterngeneration in viel stärkerem Maße über ihre nationale und kulturelle Einstellung reflektieren lassen, doch die "Vorstellung von Palästina war ein bisschen nebulös" (S. 15). Persönlichkeitsstiftendes fand sich in erster Linie in den als befreiend empfundenen Kulturveranstaltungen, dem Winter- und Sommersportangebot und vor allem in den sechs jüdischen Verbindungen, die eine Czernowitzer Identität der jüdischen Jugend prägten.
Das sogenannte "Russenjahr" 1940/41 hatte zur Folge, dass sich zwei Wanderungsbewegungen in der Bukowina vollzogen. Ein Großteil der Rumänen flüchtete nach Zentralrumänien. Unter den Flüchtlingen befanden sich aber auch jüdische Industrielle und Zionisten. Hier war vielleicht noch die Erinnerung an die Deportationen nach Sibirien während der russischen Invasion in Czernowitz im Ersten Weltkrieg lebendig, ganz gewiss aber bestand eine allgemeine Furcht vor dem kommunistischen und stalinistischen System. Doch die Unentschlossenheit vieler Juden dieser Schicht resultierte auch aus dem ungewissen Schicksal in Rumänien. Der virulente Antisemitismus und die Aberkennung der Staatsbürgerschaft 1937 hatten die Lebensbedingungen der Juden bereits äußerst erschwert. Dennoch stellte die Flucht nach Rumänien für manche die einzige Alternative dar: "Unser Ziel war es einfach, von den Russen zu fliehen. Wir wollten uns in Sicherheit bringen, mehr wussten wir nicht" (S. 27). Anderseits bewegte sich eine zweite Gruppe aus der Südbukowina in den Norden nach Czernowitz, in der Hoffnung, sich den antisemitischen Übergriffen entziehen zu können.
Ein Großteil blieb jedoch in der Stadt und tatsächlich wurde der sowjetische Einmarsch von vielen linken und unteren jüdischen Schichten anfänglich begrüßt: "Das sowjetische System war doch nach der Fantasie der Leute die einzig mögliche Lösung gegen den Antisemitismus.... Man hat gehofft, dass unter dem russischen Regime alle Menschen gleich sein werden" (S. 30). Als positiv wurde die Wiederbelebung der jüdischen Kultur und Sprache empfunden. In Schulen durfte erstmals auf Jiddisch unterrichtet werden. Die Zahl der Eheschließungen wuchs in dieser Zeit gewaltig, und junge Paare nutzten die Möglichkeit zur Heirat, die ihnen noch vor kurzem aus gesellschaftlichen Gründen verwehrt worden wäre: "Als die Russen kamen, haben alle jungen Mädchen geheiratet. Da konnten die Eltern nicht mehr sagen, dass der Mann nicht gut genug ist, dass er nicht gut verdient.... Außerdem war klar: Gute Zeiten wird es nicht mehr geben, also kann man den Kindern auch nachgeben" (S. 37). Der gesellschaftlichen Liberalisierung, die vor allem von der Jugend als befreiend empfunden wurde, stand--wieder einmal--die Desorientierung der Elterngeneration gegenüber, die mit den neuen Lebensumständen nur schwerlich zurecht kam. Die Angst vor der Deportation prägte den Blick in die Zukunft. Während dieser Zeit wurden ca. 4.000 Juden als "Volksfeinde" aus Czernowitz deportiert, was die sowjetischen Nachrichten zum Teil als "Umsiedlungsprojekte" kaschierten. Es traf vor allem Gutsbesitzer, Industrielle, Zionisten, aber auch Bundisten, die zu vielen Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt wurden.
Nach dem Einmarsch der rumänischen und deutschen Truppen im Juli 1941 begann für die Czernowitzer Juden die große Leidenszeit. Rumänischen Armeeverbänden fielen in den ersten Tagen mehr als 3.000 Juden zum Opfer. Das Einsatzkommando 10b (unter Otto Ohlendorf) der deutschen Einsatzgruppe D suchte systematisch nach den jüdischen Gemeindeführern, um sie zu liquidieren. Die Interviewten berichten davon, dass sich einige Nachbarn, während man sich vor den Schächern versteckte, als Plünderer erwiesen: "In zehn Minuten ist von unserem Haus nichts geblieben--leere Wände. Alle unsere Nachbarn. Ich habe es aus dem Kellerfenster gesehen, was jeder mitgenommen hat" (S. 41).
Auf Befehl wurden ab dem 11. Oktober 1941 die über 50.000 Juden der Stadt in einen kleinen Teil der Unterstadt, der für ca. 5.000 Menschen Raum bot, zusammengepfercht. Das Czernowitzer Ghetto bewachten rumänische Gendarmen, die nach Aussage der meisten Gesprächspartner bestechlich waren. Von hier aus startete kurz darauf die erste Deportationswelle in die Lager Transnistriens. Etwa 20.000 Juden gelang es, bis Mitte 1942 mit sogenannten Autorisationen, um die sich der Bürgermeister Traian Popovici bemühte, in der Stadt zu bleiben. Die Juden, die in Czernowitz zurückblieben, arbeiteten in ihrem alten Arbeitsbereich weiter oder wurden in der Gemeinde beschäftigt. Ihre Notlage wurde von vielen Bewohnern ausgenutzt, aber einige berichten auch von hilfsbereiten Menschen, die das Überleben sicherten. Die Deportationen Mitte 1942 besiegelten das Schicksal vieler Juden. Die Popovici-Autorisationen waren nach Absetzung des Bürgermeisters wertlos geworden. Viele Juden tauchten unter und stattdessen wurden andere Juden, die eigentlich (noch) nicht für einen Transport vorgesehen waren, willkürlich ausgewählt, "um die Quote zu erfüllen" (S. 48).
Das Kapitel "Wir waren keine Menschen mehr" ist eine perspektivenreiche Betrachtung der erschütternden Zustände in den Lagern Transnistriens in den Jahren 1941-1944. Die Gesprächspartner berichten von den Qualen und der Brutalität im Durchgangslager Ataki und auf den Wegen in die Lager, von denen es rund 100 gab und in denen Hunger, Krankheiten und der Tod zum Schicksal der Deportierten wurden. Die Lager waren umzäunte Ghettos in Kleinstädten und Dörfern, die von rumänischen Gendarmen bewacht wurden. An vielen Stellen werden die "Jüdischen Komitees" erwähnt, denen bisher in der Forschung zu Transnistrien eine zumeist wichtige Rolle für die Juden zugeschrieben wurde. Sie waren zuständig für die Befehlsweitergabe, den "Aufbau von Versorgungseinrichtungen und die Verteilung von Spenden" (S. 71) und organisierten eine gemeinsame Kasse, um die Lage für alle Deportierten ein wenig zu verbessern. Die Gesprächspartner äußern sich allerdings auch negativ über deren Tätigkeit und werfen ihnen Eigennutz und Bereicherung vor.
Wenig war bislang vom weiteren Schicksal der aus der Bukowina ausgewanderten Juden in der Zeit nach 1944 bekannt. Die Autoren schließen diese Lücke in den Kapiteln über die Nachkriegsjahre, die Wege der Emigration und das Leben in Israel. Die traumatisierten Rückkehrer, die in vielen Fällen einen Großteil ihrer Familien in den Lagern verloren hatten, waren angesichts der Ankunft in einer fast unversehrten Stadt fassungslos: "Man konnte es nicht glauben: Wie können Leute noch in ihrer Wohnung wohnen, mit weißem Bettzeug. Wie kann das sein" (S. 87)? Nach Jahren der Trennung und Lagerhaft erkannten die in der Stadt gebliebenen Juden ihre Angehörigen, die zu den wenigen Überlebenden zählten, nach deren Rückkehr kaum wieder.
Der Wunsch nach Ausreise aus der Sowjetunion, zu der ab 1944 auch Czernowitz gehörte, wird unterschiedlich begründet. Es war zum einen der anwachsende Antisemitismus, der Teile der jüdischen Bevölkerung dazu motivierte. Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre sollten viele jüdische Bewohner ihre Arbeitsplätze verlieren. Doch auch angesichts der miserablen wirtschaftlichen Situation und der beginnenden Ukrainisierungspolitik der Sowjetunion--1946 wurden über 53.000 Menschen aus dem gesamten Land nach Czernowitz umgesiedelt--veränderte sich die Stimmung in der Stadt. Die als schicksalhaft empfundene Verknüpfung zwischen dem Jüdischsein und der Deportation in die transnistrischen Lager wurde nun zu einem Gradmesser für die Atmosphäre in der Stadt und dem Verhalten der (neu angesiedelten) Bewohner. Es verwundert nicht, dass man sich in dem Augenblick zur Ausreise entschloss, als "es jemand nötig fand, zu sagen: 'Moshe Abramovic ist ein Jude.' Als ich das sah, war ich wie vor den Kopf geschlagen. Ich kam gerade aus dem Konzentrationslager ... und man nannte mich wieder Jude. Warum? Ich bin einfach ein Mensch. Das löste den ungeheuer großen Wunsch aus, auszureisen" (S. 89).
Wenige Czernowitzer Juden waren bereits vor dem Krieg nach Palästina ausgewandert. Nun sollte ihnen in zeitlichen Abständen eine Vielzahl nachfolgen. Die Möglichkeit der Repatriierung nach Rumänien 1946 war für viele die Chance einer baldigen Auswanderung. Die Mehrzahl der Befragten kam nach der Staatsgründung Israels 1948 und vor 1950 in das Land. Wer allerdings in der Phase vor der Staatsgründung emigrierte, wurde unerwartet zu einer bis zu zwei Jahren andauernden Zwischenstation in einem Internierungslager auf Zypern gezwungen. In einer Aktion des Militärverbundes "Hagana", der die illegale Auswanderung organisierte, sollten auf zwei Schiffen Ende 1947 über 15.000 illegale Emigranten von Rumänien nach Palästina gebracht werden. Unter den Passagieren befanden sich auch einige der Interviewpartner. Nach britischer Intervention kamen die beiden Schiffe schließlich nach Zypern, wo viele Juden bis zum Frühjahr 1949 interniert wurden.
Diese Übergangszeit wird durchaus positiv bewertet. Die "Jewish Agency" stimmte die Internierten mit Schulungen auf die Zukunft ein: "Es war eine gute Vorbereitung auf das Leben in Israel. Die Leute, die dann hergekommen sind, haben fließend Hebräisch gesprochen.... Sie wussten eine Menge über die Geschichte des Landes, über die Geographie. Ich würde sagen, sie waren gut vorbereitet auf das neue Leben" (S. 112). Dort waren sie nun nahezu abgeschnitten von den Informationen über die weltpolitischen Ereignisse. Die Informationsbeschaffung und -verbreitung wurde in dieser Notlage deshalb innovativ gelöst: "In Zypern, da hatten wir keine Zeitung, wir wussten nicht, was es Neues gibt. Ich habe unter dem Stacheldraht von Zyprioten die 'Cyprus Mail' gekauft, auf Jiddisch übersetzt und am Abend mit einem Lautsprecher vorgelesen, was heißt ein Lautsprecher, ein Blech mit einem Mundstück und das hat mir als Megaphon gedient. Tausende Menschen warteten darauf, die Nachrichten zu hören" (S. 110).
Die Perspektiven nach der Ankunft in dem neu gegründeten Staat waren noch unklar. In den Stolz auf den neuen Staat und der Freude über die Chance, doch noch einen Neuanfang wagen zu können, mischten sich Zukunftsängste vor allem bei jenen, die bereits älter waren und sich mit dem Erlernen einer neuen Sprache und eines neuen Berufs überfordert sahen. In diesem durch Integrationsschwierigkeiten geprägten Klima kam den Czernowitzer Juden, die sich dennoch durch eine große Loyalität gegenüber Israel auszeichneten, vor allem der enge Zusammenhalt untereinander zu gute. Auch dadurch wurde Israel ihnen zu einer Heimat an einem neuen geografischen Ort, der ihnen regelmäßige Treffen mit Schulfreunden, Maturantentage, die Nähe zu den Verwandten und endlich auch das lange Zeit vermisste Gefühl von Sicherheit ermöglichte. In der disparaten israelischen Gesellschaft verbindet die Czernowitzer Juden in ihrer Einstellung weniger mit den bereits in Palästina geborenen Israelis als mit den deutschen Juden (Jeckes). Es offenbart sich auch hier eine "Galuth-Mentalität" (S. 131), die sich bereits in Rumänien und unter dem Eindruck des wachsenden Antisemitismus in der Zwischenkriegszeit ausgeprägt hatte.
Die Autoren schlussfolgern nach Auswertung aller Interviews, dass Czernowitzer Juden neben einer normativen jüdischen Identität (aufgrund der politischen Entwicklungen und Dissimilationsprozesse) auch eine regionale Identität besitzen, die auf "dem Stolz der Czernowitzer Juden auf die österreichische Vergangenheit, auf den Bildungs- und Kulturstandard der Stadt sowie ihre Vielsprachigkeit" (S. 136) beruht. Dass diese Sichtweise nicht eindimensional ist und auch nicht das gängige Klischee der einmaligen Koexistenz verschiedener Kulturen bestätigen soll, verdeutlichen die scheinbar widersprüchlichen Aussagen der Befragten, die--abhängig von persönlichen Assoziationen und den Einstellungen gegenüber den deutschen, rumänischen und ukrainischen Ethnien--einerseits die "dominant deutsch-österreichische Prägung der Stadt" und andererseits die Vielsprachigkeit und das "Nebeneinander der Nationalitäten" hervorheben.
Das Prinzip der vielfältigen thematischen Ausleuchtung sollte auch Anspruch einer weiteren Annäherung an die Alltagswelt der Stadt sein. In den Aussagen manifestiert sich eben doch nur ein Teilbild der Czernowitzer Vergangenheit. Zum Gesamtbild zählen auch--wie die Autoren anmerken--die bislang kaum erforschten Lebenswelten der jüdischen Unterschicht oder der rumänischen und ukrainischen Nationalitäten.
Anmerkungen:
[1]. "Czernowitz is gewen an alte, jidische Schtot..." Überlebende berichten. Eine Projektarbeit 2. ueberarb. Aufl. (Berlin: Heinrich Böll-Stiftung, 1999).
[2]. Mariana Hausleitner, Die Rumänisierung der Bukowina. Die Durchsetzung des nationalstaatlichen Anspruchs Großrumäniens 1918-1944 Südosteuropäische Arbeiten 111 (München: Oldenbourg, 2001). Siehe die HABSBURG-Rezension http://www.h-net.org/reviews/showrev.cgi?path=160951013782635.
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Markus Winkler. Review of Coldewey, Gaby; Fiedler, Anja; Gehrke, Stefan; Halling, Axel; Hausleitner, Mariana; Johnson-Ablovatski, Eliza; Kreimeier, Nils; Ranner, und Gertrud, Zwischen Pruth und Jordan. Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden.
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August, 2004.
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